Bei meiner Arbeit mit Hunden setze ich nicht nur auf Konditionierung, sondern vielmehr auf Kommunikation. Hunde kommunizieren in ihrer Sprache, Mimik und Körpersprache, beinahe ständig mit uns. Viele Menschen verstehen diese Sprache jedoch nicht oder interpretieren sie falsch. Der Hund versteht dann etwas ganz anderes, als sein Mensch ihm mitteilen möchte. Aus diesen Missverständnissen heraus entstehen die verschiedensten Verhaltensweisen. Die Angst vor Gewitter ist ein Beispiel für dieses Missverständniss.
Laute Geräusche sind beim Hund nicht genetisch als Gefahrensignal abgelegt. Bei Gewitter oder lauten Knallgeräuschen ist der Welpe verunsichert, schaut seinen Menschen an und fragt nur, ob alles in Ordnung ist. Der Mensch versteht diesen Blick falsch, streichelt den Hund und redet auf ihn ein, will ihn trösten. Der Hund versteht dieses Trösten als Bestätigung für seine Verunsicherung. Bei jedem Gewitter oder lautem Knallgeräusch wiederholt sich dieses Szenario und der Hund wird immer ängstlicher – eine vom Menschen erzeugte Angst.
Indem die Bedürfnisse des Hundes nicht berücksichtigt werden, können ebenfalls unerwünschte Verhaltensweisen entstehen. Der Mensch neigt dazu, die eigenen Bedürfnisse auf den Hund zu übertragen – aber der Hund ist kein Mensch! Der Hund stammt vom Wolf ab und hat auch heute noch Verhaltensweisen und Bedürfnisse, die von seinem Urahn herrühren. Dies alles berücksichtige ich in meiner Arbeit mit Hunden, denn mein Ziel ist eine dauerhafte Verhaltensänderung, keine Verhaltensunterdrückung! Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, dass der Hundehalter mitarbeitet und ein anderes Verständnis für seinen Hund entwickelt.